Ostergrüße vom Kaiserstuhl

Ostergruß vom Kaiserstuhl

Die Sonne schien, von innen sah ja alles noch wunderbar aus. Vor der Tür war es dann schon etwas anderes, es wehte ein eisiger Wind. Die ohnehin schon niedrigen Temperaturen wurden gefühlsmäßig noch weiter gesenkt. Es war Nordostwind, nicht sehr üblich für diese Region. Da mich meine Radtour nach Süden zum Kaiserstuhl führte, war es, abgesehen von den Temperaturen, genial. Freunde hatten beschlossen über den Kaiserstuhl zu wandern und anschließend in Ihringen essen zu gehen. Wandern ist nicht so mein Ding, also beschloss ich direkt mit dem Fahrrad von Lahr dorthin zu fahren.
Die Strecke für die Radtour hatte ich mir auf mein GPS geladen. Wahrscheinlich nur, damit ich auch, wenn ich alleine fahre, meinen Kopf durchsetzen und alles besser wissen kann. Die Strecke auf dem GPS ist für mich immer nur eine „Option“ und damit ich das Ziel finde. Welchen Weg ich endgültig fahre, entscheide ich immer vor Ort.

Lahr kenne ich mittlerweile besser als mein GPS, da lass ich mir nicht reinreden Erst als ich halb schon aus der Stadt bin, lass ich mich auf etwas Neues ein und folge dem GPS. Das war gar nicht so dumm, eine Alternative um an die B3 zu gelangen. Am frühen Nachmittag des Ostersonntags war der Verkehr noch sehr erträglich, auf dem Fahrradweg daneben konnte man es direkt mit dem Rückenwind genießen. Dann war es auch gleich vorbei mit der B3. Durch Kippenheim und Mahlberg bin ich durch die Ortschaften und konnte die Frühlingsstimmung genießen.

Mahlberg

BütenBaum

Weiterhin gehorchte ich dem GPS, wurde weit am EuropaPark vorbei geführt. Nur aus der Ferne sah ich die hohen Achterbahnen und freute mich, dem Rummel entkommen zu sein.

EuropaPark

 

Nach den Regenfällen der letzten Tage, wollte ich lieber nicht in den Taubergießen. Normalerweise lass ich ihn nicht links liegen. Zu schön sind die Fahrradwege durch den Naturschutzpark mit Bächen und Vögeln am Oberrhein.

LeoFluss

Nach dem Leopoldskanal war mir doch nach ein bisschen mehr Natur und ich biege in den Wald ab. Es war einfach wunderschön, ruhig, und kein Mensch unterwegs.

 

Auf wunderbaren Wegen, die trotz des Regens der vergangenen Tage sehr gut befahrbar waren, fuhr ich dahin

IchWald

Leider dauerte das Ganze nur ein paar Kilometer. In Sasbach am Kaiserstuhl hatte mich die Straße wieder. Das war dann auch ganz nett, denn ich fuhr durch wahrlich malerische Ortschaften.

Wandmalerei

Daniel Schöberl (Rucksackträger) hat vor kurzem ein Wochenendquiz auf Facebook gestartet, indem er den Namen der Ortschaft mit Wandmalereien gesucht hat. So weit braucht man gar nicht zu gehen. Wer kennt diese Ortschaft am Kaiserstuhl?

ErdbeerblueteImmer wieder sah man die Felder mit Spargel, die aber noch tief in den Erdhügel versteckt waren. Bei Erdbeeren sah es schon anders aus. Die Blüten strebten zur Sonne, zur Freiheit.

Immer wieder sah ich bunt geschmückte Besen an der Straße hängen, das Zeichen für die Besenwirtschaft. Hier bieten Winzer zum Wein kleine, aber nahrhafte selbstgemachte Gerichte an. Also, man ist sehr gut versorgt.

Reben

Dann kam ich den Weinbergen des Kaiserstuhls immer näher. Noch sehen die Reben wie leblose Gerippe aus. In ein paar Monaten wird hier einer der besten deutschen Weine geerntet.

Der Kaiserstuhl ist ein kleines Mittelgebirge in der Rheinebene, westlich von Freiburg. Es ist vulkanischen Ursprungs, hat deswegen sehr fruchtbaren Boden und wird von der Sonne verwöhnt. Die besten Voraussetzungen für den Weinanbau.

Ihringen, am Südrand des Kaiserstuhls, ist einer der größeren Orte in dieser Gegend und sehr bekannt wegen den Weinlokalen und Restaurants.

Wer jetzt enttäuscht ist, nur um den Kaiserstuhl herum gefahren zu sein und nicht die Gegend mal von oben gesehen zu haben, kann die 2,5 km und ca. 200 Höhenmeter zum Gasthaus Lenzerberg hoch fahren.

Kaiserstuhl

An diesem wunderschönen aber kalten Tag hatte man eine prima Aussicht. Von weitem grüßen die schneebedeckten Gipfel des Schwarzwaldes und der Vogesen. Hier ist der Treffpunkt mit meinen Freunden.

Danach ging es in die Weinstube zum Küfer. Es war vorhersehbar, dass es zu spät werden würde, um mit dem Fahrrad oder Zug wieder zurückzufahren. Freundlicherweise konnte ich mein Fahrrad dort stehen lassen und mit dem Auto mit den anderen wieder zurück fahren.

Am Ostermontag wurde ich wieder nach Ihringen gefahren um mein Fahrrad abzuholen und wieder zurückzufahren. Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken, es war sehr kalt und auf den Radwegen um den Kaiserstuhl einiges los. Ich beschloss auf direktem Wege, auf der Ostseite der Berge, zurückzufahren. Eigentlich hatte ich mit Radwegen entlang der Straße gerechnet. Dem war aber nicht so, schön ruhig ging es über die Felder, an Bächen vorbei. Ein Fischotter schwamm mir entgegen und Schafe, dick mit Wolle bepackt, liefen herum.

Ja, auch so etwas sieht man noch in Deutschland.

Heute blieb ich auf geteerten Radwegen, hatte sehr starken Gegenwind, was eher ungewöhnlich für diese Gegend ist. Die Wege tangieren eigentlich nur die Ortschaften. Erst in Riegel kam ich direkt durch die historische Altstadt und gleich wieder auf kleine Straßen, ohne Verkehr und über Felder. Bei Ettenheim kam ich auf die Route von gestern und war dann schnell in Lahr zurück.

Die GPS Tracks für die Radtour um den Kaiserstul kann man hier einsehen und herunter laden.

Ostern1: Lahr – Ihringen

Ostern2: Ihringen – Lahr

Erfahrene Radfahrer können die Runde gut an einem Tag fahren, allerdings sollte man dann auf den Genuss der Weinstuben in Ihringen verzichten. Für mich war die Radtour um den Kaiserstuhl ein gemütlicher Auftakt für weitere Touren in diesem Jahr. Diese Strecke ist sehr gut für Familien geeignet und kann auch in weitere Etappen eingeteilt werden. Zum Übernachten stehen immer wieder Campingplätze und Pensionen zur Verfügung.

Bitte melden, falls Ihr mehr Informationen wollt. Ich wünsche viel Spass.

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