40 Jahre Ortlieb…


…fast 30 Jahre mit mir

Vielleicht hat die ein oder andere schon mehr Jahre mit Ortlieb verbracht. Ich wage allerdings zu behaupten, kaum jemand ist mehr Kilometer mit Ortlieb gefahren und hat mehr Länder bereist als ich. 

Bei 200.000 Kilometern habe ich aufgehört zu zählen. Norwegen diesen Sommer wird mein 102tes Land werden. Darum sei mir ein Urteil über Ortlieb Fahrradtaschen erlaubt. 

Der zögerliche Anfang

Wahrscheinlich habe ich 1993 das erste Mal von Ortlieb gehört. Denn damals habe ich für eine Radtour in den USA meine erste Radtasche gekauft. Ganz glauben konnte ich das mit der absoluten Wasserdichte nicht, nachdem ich 15 Jahre lang alles zusätzlich in Plastiktüten packen musste. 

Also kaufte ich noch sehr skeptisch zuerst einmal eine Lenkertasche. 

Bei Dauerregen in Maine, USA, hat sie den Test bestanden. 

Es dauerte nicht lange, dann mussten auch die Hinterradtaschen her. Diese habe ich nicht nur auf Touren, sondern auch täglich auf dem Weg zur Arbeit benutzt. 

meine ersten Ortlieb-Radtaschen an meinem Kuwahara Pacer

Für meine Tour um die Ostsee 2001 kamen Vorderradtaschen dazu und ein Packsack. 

Die Vorderradtaschen hatten schon ein anderes Logo

Vom Spezialprodukt zum Massenprodukt

Auf meiner Tour 1995 durch die USA konnte ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, wenn ich jemanden mit Ortlieb-Taschen traf, dass es Deutsche waren. 

Sehr erstaunt war ich, als ich 2003 in Melbourne, Australien, entdeckte, dass es dort auch Ortlieb-Taschen gibt. 

Meine erste Lenkerdtasche habe ich leider nicht mehr, aber die Hinterradtaschen mit dem alten Logo. 

Meine erste Ortlieb Hinterradtasche.

Sonst habe ich keine uralten, kaputtenTaschen mehr.

Vor meiner ersten Weltreise 2008 fragte ich bei einigen Herstellern nach Sponsoring, fand es aber nicht nötig mich bei Ortlieb zu melden. Jedes mal, wenn ich von einer langen Reise zurück kam, kontaktierte ich eine sehr nette Frau (ich weiß noch ihren Namen, bin mir aber nicht sicher, ob ich ihn hier nennen darf), schickte die Taschen ein und bekam gleich wieder neue zurück. 

Das hat sich dann schlagartig geändert. Statt dieser netten Frau wurde ich zu einem Service Pool weitergeleitet. Das Ersetzen der Taschen war dann nicht mehr so einfach.

Als mir 2008 in Laos das Kabel meiner Lenkerdtasche gerissen ist, bekam ich von der Vertretung in Bangkok sofort eine Nachricht. Er wollte mir das Kabel zuschicken. Da ich schneller in Bangkok war als das Paket in Laos, holte ich es dort ab – und bekam noch einige andere Dinge kostenlos dazu.

Auf der Outdoor by ISPO 2019 in München traf ich den Product Manager (auch seinen Namen kenne ich natürlich noch, Initialen RK 😉) . Ich kannte ihn von der EuroBike. Mit meiner Lenkertasche, die mich zwei Jahre rund um Afrika begleitet hat, ging ich zu ihm und fragte: “Wollen Sie mal sehen, wie die Tasche nach zwei Jahren Afrika aussieht?” 

Er erwiderte sofort:”Bevor sie weiter mit dieser Tasche rumlaufen, schicke ich Ihnen eine Neue zu”. 

Auf halber Strecke, am Anfang von Südafrika, ersetzte ich die nimmer vorhandene Plastikabdeckung mit einer Plastiktüte 😄

Nur schade, ich hatte die Hinter – und Voderradtaschen nicht dabei. Die sahen nicht besser aus 😉

Vielen Dank, die neue Tasche kam dann auch sofort an.

Verschlimmbesserungen

An den Taschen sieht man, dass sich einiges geändert hat, nicht nur das Logo. 

Der Hauptgrund, weswegen ich die Hinterradtaschen austauschen wollte, waren die Schnallen. An beiden Taschen waren Sie mittlerweile gebrochen.

Wie man an dem oberen Bild erkennen kann, war die Verbindung bei den schnallen nur ganz schmal und dünn. Bei jahrelangem täglichen Gebrauch (und wie man sieht auch nicht bei regelmäßiger Pflege 😉) konnte das nicht ewig halten.

Bei der alten Tasche waren es noch zwei solide “Zungen”, die die Laschen auch heute noch zusammen halten.

Die neue Schnalle sieht ausgeklügelter aus.

Da ich sie in nächster Zeit nicht so intensiv benutze, wie die alten Taschen, werden die Schnallen wohl etwas länger halten.

Wie man deutlich an der schönen lilafarbenen Tasche sehen kann hat sich auch die Farbe geändert.
Meine letzten Taschen waren übrigens mal schwarz.

Bei der intensiven Sonneneinstrahlung war das nicht das einzige Produkt, das ausgebleicht ist. 😉

Gut, dass die Taschen jetzt von Anfang an anthrazit sind.

Fazit

Und wieder habe ich mir Ortlieb-Taschen gekauft. Aber nur die Back Roller Plus. Nicht gleich alle ganz neu, sonst sehe ich wie ein Newbie aus. 

Meine (neue) Lenkertasche, die ich tatsächlich gleich zugeschickt bekommen habe, hält noch ein Weilchen. So oft fahre ich ja auch nicht um Afrika. 

Ortlieb ist immer noch Marktführer. Auch wenn ich in manchen Details der alten Qualität und Service nachjammere, ist es ein wohl durchdachtes Produkt. Zum Beispiel die Aufhängung war eines der Kriterien, weswegen ich wieder auf Ortlieb zurück griff.

Die Produktpalette hat sich inzwischen immens vergrößert. Jeder findet für einen speziellen Gebrauch das richtige Modell, ob zur Arbeit, zum Einkaufen, Reisen mit E-bike (mit Ersatzakku-Fach) oder ohne “E”.

Und wenn man sie nicht auf extremen Touren benutzt, halten sie sicher wesentlich länger. Immerhin sind auch 5 Jahre Garantie darauf, also Rechnung aufbewahren.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Ortlieb?

Eine kleine Geschichte zum Schluss:
Bei einem Wettbewerb vor ein paar Jahren, wer den “originellsten” Kommentar auf einen Ortlieb-Facebook-Post gibt, gab es ein T-Shirt zu gewinnen. Dieses T-Shirt passt zu kaum jemandem besser, als zu mir. Aber eins kann Ich Euch sage: wasserdicht ist dieses Produkt nicht. 🤣


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4 Gedanken zu “40 Jahre Ortlieb…