*** ACHTUNG WERBUNG DA MARKENNENNUNG ***
Ich habe aber nichts davon
Im Zeichen des “E”
EuroBike 2019
Stand bei der “Outdoor by ISPO” die “Nachhaltigkeit” und “Recycling” im Vordergrund, ging es auf der EuroBike hauptsächlich um die Elektrifizierung. Hier bekam man die ganze Bandbreite von E-Bikes / Pedelecs vorgestellt und was sonst noch so dazugehört. Seien Sie gespannt, was als nächstes so kommen wird.
Wie immer habe ich zur Anfahrt das Fahrrad und den Zug gewählt. Mein mittlerweile altes Dahoon-Faltrad erfüllte seinen Zweck und war unter all den anderen Fahrrädern sehr diebstahlsicher.
Blogger Szene
Mit einem Frühstück in der Blogger Base fing der Tag auf der EuroBike gleich mal gut an. Dazu gab es die ersten Highlights in einer Kurzpräsentation von Cosmic Sports, Pinion und Bosch.
Im Vordergrund stand die Vernetzung der Blogger, sich endlich mal “Face to Face” zu sehen.
Sehr gelungener Auftakt an einem intensiven Messetag. Danke an Gunnar Fehlau und den “Wriders Club”.
Auf der großen Bühne gab es ein paar Tipps und Tricks, wie man sich mit Instagram besser vermarkten kann.
Awards
Die Liste der EuroBike 2019 Awards ist ganz schön lang und umfangreich.
Mir sind folgende direkt in die Augen gesprungen.
Riese & Müller Superdelite (Gold winner)
“Riese und Müller” ist sowieso schon die obere Klasse der Fahrräder. Auch hier präsentiert sich die Firma mit einem Prestigemodell mit nur dem Feinsten vom Feinsten.
Rohloff mit Gates Riemen, zwei Akkus für längere Touren für den Bosch Performance Line Speed (Gen4). Die HS Version ist ein S-Pedelec.
Meine Frage, für was man in Deutschland ein geländegängiges S-Pedelec braucht, mit dem man nur auf Straßen fahren darf? Die Antwort eines S-Pedelec Fahrers: “Ein bisschen zivilen Ungehorsam braucht es schon” 😉
Mit 8.500 Euro sind Sie dabei. Wie es bei der Eurobike präsentiert wurde, kostet es weit mehr als 9.000 Euro.
My Esel (Winner)
So trifft man alte Bekannte wieder. Es hat mich sehr gefreut, dass die jungen Tüftler von “My Esel” auch einen Award bekommen haben. Auf der Outdoor by ISPO konnte ich das leichte Holz-E-Bike schon Probefahren.
Mit dem nachhaltigen Material kann man den Rahmen direkt auf den Fahrer zuschneiden.
Das E-Bike hat einen Hinterradmotor von Aikema und einen eingebauten Akku von Samsung. Das reicht für den alltäglichen Gebrauch.
Preislich liegt es zwischen 3.000 und 4.000 Euro.
Chat (Van Raam) (Gold winner)
Fahrradrikschas werden immer beliebter, nicht nur um Senioren und Gehbehinderte auszufahren. Mit einem Elektromotor ist es auch keine so große Anstrengung mehr. Kein Wunder, dass sie auch auf der Eurobike zahlreich vertreten waren.
Den Award gewann Chat, der sogar einen Rückwärtsgang hat und auch sonst einige Extras, wie eine Federung und eine breite Sitzfläche.
Bei 7.450 Euro fängt der Spaß an. Auch hier gibt es einen Konfigurator, der den Preis noch nach oben schieben kann.
Bike Box (Startup Preis)
Das musste natürlich auch auf meine Liste. Nachdem ich erst vor Kurzem wieder das Problem hatte, wie ich mit BikeBox auf den Flughafen komme. Ob die schwarze Bike Box wirklich helfen wird?
Stabiler sieht sie aus. Auch kommt sie mit vielen Zusätzen, die das Fahrrad schützen sollen. Wahrscheinlich ist die Box auch wasserresistenter, löst sich nicht gleich auf, wenn sie mal im Regen stehen gelassen wird.
Ansonsten bringt sie nicht viele Vorteile gegenüber der Bike-Box, die man meist kostenlos im Fahrradgeschäft bekommt. Mit der muss man nur auf den Flughafen und kann sie bei der Ankunft einfach dort stehen lassen. Braucht deswegen auch keinen Stauraum. Vor der nächsten Reise holt man sich einfach einen neuen Karton.
Mittlerweile habe ich auch gelernt, wie man den Karton faltet, damit er auf das Fahrrad passt.
Mit 180 Euro ist er zwar wesentlich günstiger, als viele professionelle Fahrradtaschen, aber auch wesentlich teuerer wie eine Bikebox, die man in Basel auf dem Flughafen kaufen kann (20 Euro).
Es wäre mal auszutesten, wie viele Flüge die Bike Box übersteht.
Travel Talk
Im Rahmenprogramm waren einige Konferenzen, wie der Travel Talk. Hier ging es darum die Fahrrad- und die Tourismusbranche zusammenzubringen.
Keine Frage, es ist ein sehr florierendes Geschäft. Egal ob GPS-Beratung, neuer Radweg von München nach Venedig (geht nicht der Via Claudia schon in die Richtung?) oder Radreisehotels in Andalusien. Es gibt schon einiges und es wird noch einiges dazukommen.
Ich fühlte mich da nicht so richtig dazugehörig. Aber das Mittagessen war sehr gut 😉
Sonstige Hingucker
Wie immer machte es mir am meisten Spaß, einfach rumzulaufen und mich inspirieren zu lassen.
Vor lauter Fahrräder hat man kaum etwas anderes gefunden. Nur sehr vereinzelt fand ich Fahrradkleidung. Meine Lieblingsmarken waren leider nicht einmal im Ausstellerverzeichnis.
Ja, aber jetzt zu den Hinguckern.
Mir ist natürlich gleich das Surly Wednesday in die Augen gestochen.
Meines Wissens in Europa nicht so bekannt, aber Amerikaner und Australier fahren hauptsächlich Reiseräder von Surly. Hier präsentierte es sich mit einem Fatbike, mit all den Ösen und Anschraubteilen gemacht fürs Bikepacking. Und man darf noch richtig selbst treten, muss also nicht an einer Steckdose halt machen. Um sich ein Plätzchen im Wald zu suchen, dienen die extra Scheinwerfer am Front-Gepäckträger. Sieht schon imposant aus.
DasCorratec Life S wird mit Farbe und Pril-Blumen aufgepeppt. Sieht sehr poppig aus, ist aber auch was für ältere Leute. Mit dem Tiefeinstieg und den breiten, kleinen Rädern (20 zoll) ist es sehr bequem und einfach zu fahren.
Schon allein wegen der Größe konnte man um die Lastenräder nicht herumschauen. Mit den Elektromotoren werden auch die Lastenräder immer leichter zu fahren sein und somit auch beliebter.
Nicht nur wegen den Parkplatzproblemen werden sie bei Paketzustellern und Handwerkern immer häufiger nachgefragt.
Ein Beispiel aus Schwaben, dieRadkutsche, die nach dem Baukastenprinzip das Lastenrad individuell zusammenbauen kann.
Wäre natürlich schon schön, wenn man so ein Solardach über dem Fahrrad hätte.
In Schottland würde das auch nicht sehr viel bringen.
Acepac / Pinguin stellt fürs Bikepacking Radtaschen und für Wanderer Rucksäcke her.
Um beide Kundenseiten zu erfreuen, bitten sie um mehr Respekt untereinander. Ist auf jeden Fall immer angebracht.
In einen besonderen Hingucker hat sich Jule aka Radelmädchen verwandelt, ein laufender Ausstellungskatalog.
Blogger Walk
Gespannt war ich, was uns Gunnar Fehlau beim Blogger Walk präsentieren wollte.
Zuerst ging es zu Bianchi. Mir war diese Marke eigentlich nur vom Rennrad bekannt. Sie mischt jetzt aber auch kräftig im E-Bike Business mit, sowohl im E-MTB als auch E-Rennrad.
Auch hier das Glanzstück ein E-SUV mit in den Rahmen eingebauten Lampen, wenn es sein muss.
In der oberen Preisklasse gibt es auch noch Rennräder ohne “E”. Für sein im Windkanal getestetes Rad kann man schon mal fast 10.000 Euro liegen lassen. (Vielleicht muss man in Zukunft einen Aufpreis zahlen, wenn man noch ein Fahrrad ohne Motor möchte)
Wer kennt Moustach Fahrräder? Ich hatte davon bisher noch nichts gehört. Seit 2010 sind sie mit ihren E-Bikes dabei. Und zwar nur E-Bikes. Von Anfang an waren sie von dem Konzept überzeugt.
Warum Moustache? Die ganze Rahmengeometrie ist speziell, besonders der Lenker, der aussieht wie ein “Moustache”.
Greyp Bikes, auch nur mit Motor. Dazu eine Menge von Technology, das verstehe ich nicht mehr. Dabei möchte ich doch nur Rad fahren. Dazu brauche ich keine Verbindung ins Internet und es braucht niemand zu wissen, wo ich gerade rumdüse und Filme möchte ich auch nicht live ins Internet stellen.
Benno Bike gibt es auch ohne Motor, hier habe ich nur welche mit Motor gesehen. Dafür in einigen Variationen. Aber alle im “Etility” Prinzip: E-Utility. (24 Zoll Räder).
Eines gab es für die Air-Zermatt. In der autolosen Stadt Zermatt muss man zuerst mal zum Helikopter kommen. Am Besten mit dem Benno Bike, da kann man alles mitnehmen, was man für die Rettung braucht.
Meine Lieblingsvariation hatte allerdings anderes Equipment.
Meine Sponsoren
Mit meiner Kontaktperson bei Schwalbe bin ich seit Jahren in Verbindung, habe ihn aber noch nie gesehen. Hier hatte ich jetzt die Möglichkeit auf ein nettes Gespräch. Neue Reifen für Reiseräder hatte ich schon auf meiner Afrika Tour getestet.
Mit Rohloff hatte ich nur einmal persönlich Kontakt. Hier konnte ich nicht nur alte Bekannte treffen, sondern auch eine Neuigkeit bei Rohloff testen:
die elektronische Schaltung. Bisher nur mit Bosch Motor, soll aber auch für andere Motoren und mit Powerbank für “Bio”-Räder kommen. Beim Bosch-Rad sieht man dann auch im Display in welchem Gang man fährt.
Im Normalfall tut es ja auch der Drehgriff. Wenn der Drehgriff schon abgenutzt und nass ist, ist das Schalten nicht mehr so einfach.
Aus Zeitgründen habe ichMaguraleider nur von der Distanz und bei anderen Fahrrädern gesehen, z.B. die schöne, MCi – Magura Cockpit Integration. Keinen Kabelsalat mehr vor dem Lenker. Alles ist in den Lenker integriert.
Nicht nur farblich können die Bremsen individuell gestaltet werden, auch von der Größe der Bremshebel. Darauf habe ich mit meinen kleinen Händen schon lange gewartet.
Um den neuen Herausforderungen der E-MTB gerecht zu werden, gibt es spezielle neue Bremsscheiben für E-MTB.
Velotraumhatte keinen eigenen Stand, das Team war aber da und ansprechbar. Testen muss ich die Räder nach 16 Jahren nicht mehr 😉
Ortlieb, zwar kein Sponsor, aber da ich seit 1993 mit Ortliebtaschen fahre, bin ich auch dort bekannt. Auch hier kommen die Neuerungen aus dem E-Bereich und natürlich von der Bikepacking-Szene.
Packtaschen, in die man einen Ersatz-Akku unterbringen kann oder Lenkradtaschen, die über einen Nabendynamo mit eine USB Buchse ausgestattet sind (schon etwas älteres Konzept).
Das Alte wird mit neuem Design aufgepeppt und für den “City”-Gebrauch neu gestaltet.
“Drop Bar” Party
Zum Abschluss zeigte uns Gunnar Fehlau wie schön doch die Welt ohne “E” war. 🙂
Mehrere und bessere Fotos bei Fahrstil
Fazit
Als Rad-Puristin bin ich immer wieder erstaunt, auf wie viele Dinge ich gut verzichten kann.
Auf der anderen Seite sehe ich das E-Bike als Autoersatz und noch mehr den Vorteil vom Lastenrad für Handwerker und Paketzusteller. Insofern erfreute mich die Entwicklung in diesem Bereich.
Einige Marken habe ich vermisst, vor allem in der Radbekleidungsbranche. Einige waren dafür auf der Outdoor by ISPO.
Ein großer Pluspunkt bei solchen Messen ist das Netzwerken. Ich möchte Gunner Fehlau und dem Wriders Club für den Blogger Base und alles drum herum bedanken.
Kann gut sein, dass wenn ich nächstes Jahr wieder in Deutschland sein sollte, nochmals vorbei schaue. 😉