Warum ich keine Packliste schreibe, dafür 3 sehr brauchbare Dinge empfehle.
Kaum ein Reiseblog, ob mit oder ohne Fahrrad, ohne packing list. Sogar der Radreise-Wiki hat sich extra der Packliste angekommen. Das ist einer der Gründe, weswegen ich darauf verzichte. Die anderen Gründe helfen Dir vielleicht auch weiter:
Was man mitnimmt hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Wohin möchtest Du:
- Ich nehme grundsätzlich ein Zelt mit. In Südostasien brauchte ich es so gut wie nie, sehr günstige Zimmer sind fast überall zu haben und in Reisfeldern zeltet es sich so schlecht. Radreisende, die ich traf, hatten nur sehr wenig Gepäck und lachten mich aus. Aber für mich ging es ja noch weiter.
- Ist es eine kalte oder warme Gegend: Welche Kleidung, Zelt, Schlafsack, etc., das muss ich nicht weiter ausführen.
- Was für ein Typ bist Du
- Minimalist: sie haben kaum was dabei, z.B. auch in entlegenen Gebieten keinen Ersatzreifen. Ich bin hier eher kein Minimalist sondern Realist und werde immer wegen meines Gepäckvolumens belächelt, bis sie dann etwas davon haben wollen, was sie dann natürlich auch bekommen.
- Komfortreisende: ich treffe nur ganz wenige, die mehr dabei haben als ich, die auch auf so manches während der Reise nicht verzichten wollen. Mit zunehmendem Alter ist auch immer ein Stuhl dabei (ich habe noch keinen 🙂 )Allerdings traf ich nur einen, der sogar einen Hammer für die Zeltheringe mitschleppte und er war glücklich darüber, ich habe ihn noch nie vermisst.
- Kaffeetrinker/Restaurantesser d.h. Kocher: ja oder nein? Bevor ich nicht meine zwei Tassen Kaffee habe, geht bei mir nichts (im Notfall natürlich schon). Es gibt für mich nichts schöneres, als den Tag mit dem Frühstück vor dem Zelt zu beginnen und dem Abendessen vor dem Zelt zu beenden. Bei mir ist immer ein Kocher dabei. D.h. dann aber auch Topf, Becher, Teller, Besteck, Schüssel. Camper, die keinen Kaffee am Morgen brauchen und lieber im Restaurant essen, können oft auf den Kocher und das Drumherum verzichten.
- Camping / No Camping: ist man wie ich freiheitsliebend und möchte überall die Möglichkeit haben zu übernachten, oder bevorzugt man die Luxusvariante eines täglichen Bettes. Im letzten Fall schleppt man bei Weitem nicht so viel herum, muss dafür wesentlich genauer planen.
- Fast jeder hat irgendetwas persönliches dabei, vor allem wenn man für lange Zeit unterwegs ist. Bei mir ist es meine Flöte, bei anderen ihr Malblock und Farbstifte, vielleicht bist Du ja ein iFreak und kannst mit Deinen ganzen Tools nicht mehr auskommen. Egal, steh einfach dazu und nimm es mit.
- Bevor man auf wirklich große Tour geht, sollte man vorher wenigstens ein bisschen Erfahrungen sammeln. Innerhalb Europas kann man leicht Dinge bekommen, die man vermisst oder auch Sachen wieder heim schicken. So kann man am besten seine eigene Packliste aufstellen.
Am wenigstens macht die Länge der Reise einen Unterschied, die Menge des Gepäcks ist fast die gleiche. Am Anfang mag es schwer sein, mit viel Gepäck zu fahren, aber nur am Anfang, ich gewöhne mich sehr schnell daran. Nur in wenigen Situation bereue ich, so viele Sachen mitzuschleppen, viel öfters freue ich mich an den Dingen, die ich dabei habe.
3 heiße Tipps
Drei Dinge möchte ich trotzdem hier vorstellen, um die mich so mancher beneidet, an die man nicht so denkt, die ich nicht mehr missen möchte und auch die Minimalisten gut mitnehmen können.
Ohne Wörter Buch
wie man sieht, meines ist schon ganz schön vergriffen. Dabei ist das schon das zweite.
Das Oirignal Point it: Traveller’s language kit. Beide sind bei amazon zu haben. Besonder für Leute, die nicht gut zeichnen können und in Ländern, wo man die Sprache überhaupt nicht spricht, sehr zu empfehlen. Besonders überzeugt hat mich diese Seite in der Kategorie „Beim Doktor“:
Diese Seite habe ich zum Glück noch nie gebraucht, sieht aber überzeugend aus, jeder versteht gleich, wo die Beschwerden sind.
Wäscheleine
um dieses Teil musste ich schon ganz schön kämpfen, einfach zu genial. Es ist eine elastische Schnur, die gedrillt ist, und mit Haken überall befestigt werden kann. Du brauchst selbst bei starkem Sturm keine Wäscheklammern, da Du die Teile einfach in die Schnur klemmen kannst. Wiegt fast nix und ist super leicht, deswegen auch für Minimalisten sehr geeignet.
Nur kurz bevor man die Wäsche aufhängt, anbringen, sonst ist sie schon voll.
Faltschüssel
Die Faltschüssel von „Sea to Summit“ hat nochmals Glück gehabt hier zu landen. Zuvor hatte ich ein Plastikteil, das man wie Origami zu einer Schüssel falten kann. Ging nie kaputt, aber leider ist es mittlerweile so dreckig, dass ich es besser nicht mehr in Gesellschaft benutze.
Obwohl diese Faltschüssel als unkaputtbar verkauft wird, ist es schon meine Dritte! Beides Mal, innerhalb kurzer Zeit riss der Rand. Ohne Probleme bekam ich sie erstattet. Das ist schon einmal ein ganz großes Plus. Alles kann kaputt gehen, ist nur die Frage, was für einen Service man bekommt.
Mittlerweile haben sie das Material im Griff und können das halten, was sie versprechen. Wenn die Schüssel zusammen gefaltet ist, kann man den Boden als Schneidebrett benutzen, sehr praktisch, darum sieht es auch so verkratzt aus. Sie dient mir morgens für mein Müsli und abends für meine Suppe.
Wenn Du Tipps für ein bestimmtes Land möchtest oder spezielle Infos über mein Equipment, gebe ich gerne Auskunft.
Ich werde hier im Laufe der Zeit mein Fahrrad, Campingausrüstung etc. vorstellen und kommentieren.
Auf was möchtest Du auf keinen Fall auf Deinen Reisen verzichten?
Hallo Dorothee,
vielen Dank für Deine Tipps, speziell zum Wörterbuch und der Wäscheleine.
Wir, meine Frau und ich, sind in Vorbereitung, ab November diesen Jahres auf eine Europatour zu gehen.
Für uns ist ein gewisser Komfort unterwegs wichtig. Ich koche sehr gerne, also ist natürlich die Küche mit dabei.
Und nach dem Essen gemütlich zusammen sitzen, ist mit unseren Stühlen sehr angenehm.
Wir haben uns bei Globi die Stühle von Helinox gekauft, vom Gewicht vertretbar, vom Preis recht hoch, aber super bequem. Ohne geht gar nicht mehr. Das ist unser Tipp.
Dir noch schöne Touren und Erlebnisse,
Beste Grüße aus Berlin
Frank
Vielen Dank, Frank, für den Kommentar. Ich konnte natürlich nicht umhin, mir gleich die Helinox Stühle im Internet anzuschauen. Sie sehen wirklich super bequem sein und sind sicher eine Wohltat nach einem langen Tag im Sattel. Ich werde sie mir merken.
Weiterhin gute Fahrt
Viele Grüße, Dorothee
Der Helinox (der kleinere) ist wirklich bequem – passt für den kurzen Ausflug zur Kinzig genauso wie auf Touren.
Auf meiner ersten Radtour kommt er definitiv mit
Da sollte ich mir den Helinox direkt auch mal anschauen, wenn er so gut ankommt. Vielen Dank für den Tipp, Dorothee
Liebe Dorothee
Spannend, mal den eigenen Namen in einem Fahrradblog zu lesen :0)
Ich bin auf der Suche nach einem neuen Tourenrad. Mein erstes war mein Mountainbike das ich angepasst habe. Es war super, nur jetzt leider verrostet und ziemlich laut. Mein neues war ein Fehlkauf. Beim Pass runtersausen mit Packtaschen wackelt das ganze Rad. Der Rahmen ist zu weich…
Was hast du für Erfahrungen gemacht. Bist du mit einem Stahlrahmen unterwegs? Ein Federgabel habe ich nirgends gesehen. Hattest du nie Probleme mit den Handgelenken?
Den Helinoxstuhl kann ich also auch empfehlen :0)
Liebe Grüsse
Doro
Entschuldige bitte, Doro, ich habe Deinen Kommentar erst jetzt entdeckt.
Ja, ich bin mit einem Stahlrahmen unterwegs.(Achtung Werbung: Reiserad von Velotraum, 😉 )Bei meiner Größe ist das Gewicht nicht viel mehr als bei einem AluRahmen.
Eine Federgabel habe ich während meiner zweiten Weltreise ausprobiert. Hat mich aber nicht überzeugt, da die Federung durch das Gewicht der Vorderradtaschen sehr gedämpft wird. Mit den Handgelenken hatte ich nie Probleme, eher mit eingeschlafenen Händen. Das kommt aber eher vom Nacken und Schultern.
Wünsche Dir weiterhin viel Spaß,
Liebe Grüße,
Dorothee