Der Museumsradweg
Es gibt tatsächlich Radwege, auf denen man nicht unbedingt abnimmt. Einer davon ist der Museumsradweg. Obwohl ich eigentlich lieber meine eigenen Wege fahre, bin ich circa zweimal im Jahr hier zu finden. Er führt direkt von einer meiner Übernachtungsmöglichkeiten zu Velotraum nach Weil der Stadt. Die schnellste Verbindung und wunderschön zu fahren. Warum man auf der Strecke nicht unbedingt abnimmt, lest ihr hier.
Lieblich schlängelt sich der Radweg in Nürtingen den Berg hoch ins Aichtal zu gelangen. Er folgt dem Tal und begibt sich in die Höhen von Holzgerlingen, um von dort in das Wurmtal zu gelangen.
Die Angaben auf den teilweise sehr gut sichtbaren Schildern stimmen nicht ganz. Es scheint niemanden abzuschrecken, dass um Neuenhaus 10 km zu viel angegeben sind. Insgesamt ist der Radweg 52 km lang und hat circa 400 Höhenmeter.
Da viel im Wald ist, kann man den Weg gut auch bei Hitze fahren. Vielleicht ist es bei heißem Wetter fast noch besser, da normalerweise viele Pensionäre, vor allem auf E-Bikes, auch an Wochentage, unterwegs sind.
Circa 2 Kilometer vor Waldenbuch kann man einen Abstecher ins Siebenmühlental machen. Der Radweg in dem sieben Kilometer langen Waldstück ist ganz neu gemacht. Man fliegt nur so Richtung Stuttgart dahin (und erst recht zurück). Im Wald sind einige Mühlen versteckt. Ich habe nie nachgezählt, ob es auch sieben sind. Es sind auf jeden Fall einige und man wird in vielen gut verköstigt. Ich schreibe hier lieber nicht, dass unsere Lieblingsmühle die Eselsmühle ist, denn es ist auch so schon zu viel dort los.
Auf dem Museumsweg kommt man dann in das malerische Dorf Waldenbuch. Der Name könnte eigentlich fast allen von Euch bekannt vorkommen, denn er steht auf der Rückseite auf den quadratischen, bunten Schokoladentafeln. Richtig, hier ist Ritter Sport! Wahrscheinlich einer der Hauptsponsoren des Museumsradweges.
Neben der Fabrik ist das Museum Ritter und der Werksverkauf, sehr verführerisch. Es gibt Testsorten, die man sonst nirgends bekommt, auch vegane Schokolade. Für die Hauptkundschaft, die Kinder, wird auch einiges in Werkstätten geboten.
Aber wir sind ja eigentlich zum Radfahren da. Diesmal ist mein Glück, dass es viel zu heiß ist, um Schokolade zu transportieren.
Als Motivation zum Weiterfahren, kommt anschließend die „Sculptura“. Sie ist nicht irgendeiner der immer häufiger auftretenden Sculpturenradwege, sondern er ist viel spektakulärer. Hier halten die Skulpturen einen vom Radfahren ab. Die Kunstwerke will man sich genauer anschauen. Immer wieder kommen rote Quader an Bäumen hängend, wie Wegweiser.
Kurz vor Weil der Stadt ist Schluss mit Skulpturen. Der Museumsradweg geht weiter bis in die Keplerstadt. ImIndustriegebiet hinter dem Bahnhof ist Velotraum. Überhaupt als Radreisende lohnt es sich, dem Unternehmen einen Besuch abzustatten.
Familientauglichkeit
Der Museumsradweg ist meist fernab von Straßen und gut ausgeschildert. Allerdings werden manchmal die Schilder von der üppigen Vegetation verdeckt. Nur in Dörfer führt er manchmal auf Straßen. Er ist nicht durchgehend geteert, aber gut zu fahren. Ab und zu kommen knackige Steigungen, die nörgelnde Kinder zum Nörgeln veranlassen könnten. Sie sind aber recht kurz, ungefähr 100 m. Die Steigungen sind allesamt geteert, damit man es hinunter schön laufen lassen kann.
Verpflegung
In Nürtingen gibt es noch einige Einkehrmöglichkeiten oder Läden, um Proviant zu kaufen, genau so in Grötzingen. An Aich führt der Weg vorbei. Es lohnt sich auch nicht unbedingt in den Ort zu fahren. In Neuenhaus kommt man an einem Bäcker und Metzger vorbei. Danach kommt der Uhlberg, ein netter Biergarten.
Die nächste Einkehrmöglichkeit ist circa 4 km weiter. Die erste Mühle des Siebenmühlentals ist gleich an der Abzweigung. Die Burkhartsmühle scheint bei Radfahrern sehr beliebt zu sein. Es stehen immer viele Fahrräder davor.
Wie schon erwähnt, kommt nach Waldenbuch das Museum Ritter. Es hat übrigens auch ein sehr nettes Café.
Danach kommt länger nichts. Langsam sollte man auch satt sein und kann endlich ein paar Kilometer ohne Unterbrechung fahren. An Schönaich führt der Weg lediglich vorbei und weiter über Felder nach Holzgerlingen. Da bekommt man wieder alles. Der Radweg führt mitten durch den Ort.
In Ehningen gibt es nichts nennenswertes. Dafür kommt kurz vor Weil der Stadt, in Schaffhausen, noch mindestens ein Gartenlokal. Wenn man nicht doch den Endspurt, die ein bis zwei Kilometer nach Waldenbuch, zurück legen möchte, wo man eine reichere Auswahl an Verköstigungen hat.
Museen
In fast jedem der Orte, durch die man fährt, gibt es Heimatmuseum oder ähnliches. Das wichtigste und begehrteste ist ohne Zweifel das Museum Ritter, überhaupt für Kinder. Für Kunstliebhaber gibt es in Nürtingen die Sammlung Domnick und die Stiftung Ruoff. Dann natürlich ist in der Keplerstadt Weil der Stadt das Keplermuseum.
Fazit
Man kann den Weg natürlich auch anders herum fahren. Weil der Stadt liegt ein bisschen höher als Nürtingen. Durch Nürtingen geht der Neckartal-Radweg, den man gleich in Richtung Tübingen weiter fahren kann oder als „Zubringer“ von Plochingen, das übrigens ein Hundertwasserhaus hat, benutzt. Der Museumsradweg ist ja nur circa 52 km lang, da kann man ruhig etwas anhängen.
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