Togo und Benin im Schnelldurchlauf

Togo und Benin im Schnelldurchlauf

Wieder stand mir ein ganz anderes Afrika bevor: Die Hochburgen der Voodoo-Kultur Togo und Benin. Allerdings sind die zwei Länder so schmal, dass ich schnell durch war.

Lomé, Togo

Die Hauptstadt von Togo, Lome, ist praktisch mit Afloa in Ghana zusammengewachsen. Es ist eine große Stadt, in der mittendurch die Grenze ist. Das Land ist so schmal, da reichte mir sogar das Sieben-Tage-Transitvisum das man direkt an der Grenze bekommt. Für mich ist es sehr praktisch, keine sonstigen Behördengänge, Anträge, Wartezeiten. Einfach an die Grenze, Stempel rein, zahlen und weiter.

In Lomé standen mir genug Botschaftsgänge bevor. Es war Donnerstag, als ich angekommen bin. Sofort fuhr ich zu der ersten Botschaft von der Republik Kongo, oder auch Kongo Brazaville genannt.

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Der Weg dorthin war eine gute Vorbereitung für die Straßen in Kongo. Manchmal habe ich das Gefühl, das Finden der Botschaft ist der erste Test zur Erlangung des Visums für das Land.

Kurz vor der Mittagspause kam ich an. Die netten Zuständigen halfen mir den Antrag auszufüllen. Nach der Mittagspause konnte ich es gleich abholen.

Zum Zelten fuhr ich aus der Stadt, zum Coco Beach. Es ist zwar nicht der nächste Weg, aber es hat sich mal wieder gelohnt.

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Was für eine Ruhe nach der hektischen, verkehrsreichen Stadt. Hier gab es alles, was ich brauchte: einen schönen Platz, um mein Zelt aufzustellen, eine Bar mit Internet, Ruhe, und wenn ich wollte, konnte ich da auch gut essen.

Am Freitag musste ich nochmals in die Stadt. Ich wollte noch mein Visum für Gabun besorgen.

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Natürlich haben auch hier die Banken die größten und modernsten Gebäude. Die Wachmänner waren gar nicht so begeistert, dass ich sie fotografiert habe.

Diese Stadt hat drei verschiedene Kategorien von Straßen: entweder vierspurige, vielbefahrene oder aber geteerte Straßen. Die nächste Kategorie besteht aus Kopfsteinpflaster und hat nur noch eine Spur in jede Richtung. Immer noch gibt es viele Straßen in Lomé, die überhaupt keinen Belag haben.

Es war nicht direkt ein Vergnügen da durch zu fahren. Am Ende des Tages konnte ich aber immer wieder hinaus zu meinem Camping.

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Nachdem am Freitag der Antrag abgegeben war, hatte ich direkt ein Wochenende vor mir. Alle Botschaften waren geschlossen. Dafür konnte ich die üblichen Arbeiten einer Fahrradreisenden erledigen: Wäsche waschen, Fahrrad richten, Reise planen, Blog schreiben, soweit mein Computer noch mit machte. Er mag die Strapazen und die Temperaturen noch weniger als ich.

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Mein Weg in die Stadt ging immer bei „Chez Alice“ vorbei. Alice Mettler ist schon vor etwa 30 Jahren aus der Schweiz hierher ausgewandert. Heute führt die über 70-Jährige eine renommierte Unterkunft für „Overlander“.

Zum Zelten bevorzugte ich den Strand. Für Unterhaltung und für ihren hausgemachten Eistee bin ich immer wieder gerne vorbei gegangen. Ihre Einrichtung ist eine Mixtur aus schweizerischen Kuhglocken und togolesische Fetische. 

So war auch dieses Wochenende viel zu schnell vorbei.

Am Montag ging es gleich morgens wieder in die Stadt. Zuerst wollte ich bei der Botschaft des anderen Kongo sein, Kongo-Kinshasa. Der Weg dorthin war in einem sehr gewöhnungsbedürftigen Zustand.
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Diesmal wurde mein Antrag gleich von vornherein abgelehnt. Ich wusste, dass Cotonou in Benin der bessere Ort für ein Antrag ist. Es war mir aber ein Versuch wert.

Am Nachmittag konnte ich mein Gabun-Visum abholen. So schnell kann es gehen.

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Dann ging es dem Strand entlang mit Rückenwind ruckzuck Richtung Benin. 

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Es lief so gut auf der ebenen Straße, dass ich am Abend schon in der Cotonou war.

Gleich am nächsten Morgen stand ich wieder vor einer Botschaft. Mal sehen, ob ich diesmal mehr Glück mit dem Visum für Kongo-Kinshasa habe würde.

Die Angestellten waren sehr freundlich, baten mich gleich herein. Einer war sehr an meiner Reise interessiert. Dann wurde ich zum Botschafter vorgelassen. Hier konnte ich auch gleich alles ausfüllen und abgeben. Er meinte, ich könne es um 16 Uhr abholen.

Am Morgen hatte ich alles gepackt und wollte am Nachmittag mit Visum weiter. Ich konnte es auf 15 Uhr vorverlegen.

Genug Zeit um im nächsten Café mit Internet noch die wichtigsten Dinge zu erledigen.

Dann ging es raus aus dieser riesigen Hafenstadt. Entlang der Route National geht ein Fahrradweg. Das heißt, dass er ist Allgemeinen für Zweiräder ist, aber sehr eng. Mit meinem Gepäck nahm ich fast die ganze Breite ein. Die meisten Mopeds kamen trotzdem vorbei.

In Richtung Porto Novo, der Hauptstadt von Benin ging es Ganvie vorbei, dem „Venedig von Afrika“.

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Alle Häuser sind auf Pfählen gebaut.

Hinter der nächsten riesigen Stadt bekam ich eine Einladung von einem jungen Mann, in seinem Garten zu zelten.

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Es war ein sehr schöner, großer Garten, eine richtige Idylle in Mitten des Chaos. Leider, wie so oft in Afrika, war gleich dahinter eine Müllhalde.

Um das Chaos an der großen Grenze zu Nigeria zu vermeiden, bin ich weiter nach Norden gefahren, nach Ketou.

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Nur etwa 27 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Hier gibt es aber eine sehr alte und große Moschee.

Von dort war es nur noch einen Katzensprung an die Grenze. Am nächsten Morgen wurde ich ohne Probleme aus dem Land gelassen.

Ob ich auch in mein zwölftes afrikanisches Land, Nigeria, reingelassen werde, erfahrt ihr nächstes Mal.

8 Gedanken zu „Togo und Benin im Schnelldurchlauf“

  1. Liebe Dorothee, danke dass zu uns weiter an deinen Abenteuern teilhaben lässt, auch wenn wir Leser/innen wohl so mindesten ca 3000 km hinterher hinken 🙂 Die Mischung aus Schweizer Kuhglocken und lokalen Fetischen verlangt der Phantasie ja so einiges ab… Hoffe du hast dich nach dem Deutschland Trip wieder gut eingelebt.
    L G Christine

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    • Liebe Christine, so schnell gebe ich nicht auf. Ich werde Euch weiterhin auf dem Laufenden halten, wenn auch mit Verzögerung. Den Abstand werde ich hoffentlich schnell aufholen. Es sind übrigens ungefähr 6.000 km 😉 In diesem Teil von Afrika gibt es schöne Plätze, wo ich es länger aushalten und schreiben kann.

      Viele Grüße aus Livingstone, Sambia,
      Dorothee.

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  2. Hallo Doro,

    deine Fotos sind wieder ein Genuss!

    Kann es sein, dass es im Moment nicht sehr heiß ist? Wie kommst du allgemein mit dem Klima zurecht?

    Gruß
    Maren

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    • Liebe Maren, vielen Dank, freut mich, wenn Dir die Fotos gefallen.

      Ja, es war sehr heiß. Ende der Trockenzeit. Gestern hat es angefangen zu regnen. Die Temperatur fiel plötzlich von um 50 Grad auf 18 Grad. Zeit mal wieder eine Pause zu machen und zu schreiben.

      Eigentlich komme ich erstaunlich gut mit dem Klima zurecht. Selbst wenn es heiß ist, ist es doch auf dem Fahrrad meist noch angenehm.

      Viele Grüße aus Bulawayo, Zimbabwe

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    • Vielen Dank, Mädi. Es freut mich, wenn Dir das Buch gefallen hat. Ich erinnere mich gerne an die schöne Zeit bei Euch. Ihr müsst nicht aufpassen, dass ich eines Tages vor der Tür stehe. Dazu ist der Berg zu lang und zu steil und die Tür ist eh nicht abgeschlossen 😉

      Liebe Grüße aus Zimbabwe,
      Dorothee

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  3. Ich fin de es schön mutig von Ihnen. Es ist eine menchfreundlichen Initiativ. Bin bewundert und wünche Ihnen viel Glück beim Afrika Tour.

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