Tansania – Von der Grenze zu Malawi bis Dar Es Salaam


 

Tansania: vom Südwesten bis Dar-Es-Salaam

Was gibt es in Tansania außer dem Kilimanjaro, der Serengeti, Dar-Es-Salaam und Sansibar sonst noch? Als Radfahrerin wurde mir mal wieder nichts erspart. Hier erfahrt Ihr mehr über das zweitgrößte Land Ostafrikas.

Nach dem beschaulichen Malawi kam jetzt wieder ein größeres, bekannteres Land: Tansania. Schon an der Grenze merkte ich, hier geht es anders zu. Selten war so viel Betrieb vor der Einreise. Wieder waren viele Geldwechsler unterwegs. Es ging hin und her, bis ich entschied, mein Geld offiziell zu wechseln. Kurz darauf waren 2.000 Malawi-Kwacha (ungefähr 2,30 Euro) weg. für Afrika nicht gerade wenig Geld. Kein guter Start in das neue Land.

Vom Malawi-See, geht es in Tansania zuerst mal auf ein Hochplateau. Es war fast so, als ob ich gleich am ersten Tag den Kilimandscharo hoch radeln sollte. Gestartet bin ich auf 470 Metern, mein Ziel war auf 1470 Metern, nach 59 Kilometern.

Nachdem ich die Grenze hinter mir gelassen hatte, ging es wesentlich ruhiger durch Teeplantagen und Bananenstauden. Die Größe Tansanias merkte ich gleich an der Bevölkerungsdichte. Hier verteilen sich die Leute viel mehr. Es kam kaum mehr ein Ort.

In der ersten Stadt, Tukuyu, wurde mir bewusst, wie aufgeräumt Malawi war. Hier ging es drunter und drüber. Alte Busse und sonstige Fahrzeuge standen kreuz und quer auf der Straße. Überall waren Marktstände, wo man frisches Obst und Gemüse kaufen konnte.

Am zweiten Tag ging es noch schlimmer den Berg hoch: 1.000 Höhenmeter auf 38 Kilometer verteilt. Es kamen auch keine Orte mehr. Was es am Wegesrand zu kaufen gab, war immer dasselbe. Entweder kilometerweit nur Kohlköpfe, dann über lange Strecken nur Kartoffeln, dann Zwiebeln…. Damit konnte ich nicht viel anfangen.

Nachdem ich das Hochplateau erreicht hatte, wurde die Straße furchtbar.

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Tiefe Rillen und hohe Höcker entlang der Straße. Beides sehr unangenehm, wenn ich einem Lastwagen ausweichen musste.

In anderen afrikanischen Ländern fragte ich immer nach dem „Chief of the village“, wenn ich einen Platz zum Zelten suchte. Ich lernte sehr schnell, das ist in Tansania anders. Hier hat es so viele verschiedene Stämme. Ein Chef ist der Chef eines Stammes und nicht der „Ortsvorsteher“, den nennt man hier Chairman.

Außerdem sprechen erstaunlich wenig Englisch. In ganz Tansania wird hauptsächlich Swahili gesprochen. Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Sprache zu lernen.

Landschaftlich war es sehr schön hier oben. DSCN8342klein

Nur gab es nicht immer so schönes Wetter. Gegen Nachmittag hat es angefangen zu regnen und ein ungeheurer Wind blies mir entgegen.

Eines Tages sagte ich mir „Ich bin nicht hier, um mich zu quälen“ weshalb ich um die Mittagszeit in einer kleineren Stadt namens Makambako Schluss machte. Ich war erstaunt, was für ein sauberes, neues Zimmer ich für wenig Geld hier in einem Guesthouse bekam.

Am Nachmittag hatte ich Zeit, in dem Ort herumzustreunen und zu schauen, was man hier so alles bekommt.
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Wunderbar, ich konnte all meine Vorräte an Erdnussbutter, Haferflocken und so weiter aufstocken.

Danach wurde die Straße noch grausiger. Die Chinesen waren wieder schwer zugange.
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Anstatt eine Straße Stück für Stück zu erneuern, wird gleich die ganze Strecke aufgerissen. Das kann sich über zig Kilometer hinziehen. Wirklich gearbeitet wird dann aber nur in kleinen Abschnitten.

Der ganze Schwerverkehr und ich, mussten sich auf Behelfswegen zurechtfinden. Logisch, dass da der ein oder andere Lastwagen stecken blieb. Kein anderes Fahrzeug kam vorbei.

Solche Beispiele gibt es fast überall in Afrika.

Was hätte ich gemacht, wenn die Verpflegung unterwegs nicht so wunderbar gewesen wäre.
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Immer wieder kamen Buden, wo ich „Chipsies“ (Pommes) bekam, manchmal auch auf die Tansanische Art im Rührei, fast wie spanisches Tortilla.

Ich hätte nie gedacht, dass es in Tansania so kalt werden kann. Regen und Wind in dieser Höhe sind einfach unangenehm. Nicht nur einmal bevorzugte ich ein Guesthouse gegenüber meinem geliebten Hilleberg Zelt.

Hinter Iringa kam dann ein absolut gigantischer Tag.
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Es ging endlich wieder in tiefere und vor allem wärmere Gefilde.
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Innerhalb acht Kilometern ging es um 800 Höhenmeter hinunter. Unten konnte ich mich dann endlich wieder von Regenjacke und einigen Lagen Kleidung befreien.

Nicht nur die Landschaft änderte sich, auch die Leute. Ich war jetzt im Massai – Land
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Am Abend war es dann wieder Afrika pur: ich zeltete unter Baobabs,
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an einem Fluss, in dem es Krokodile und Nilpferde geben soll. Gesehen habe ich aber nur zahlreiche Affen und Fledermäuse.

Am nächsten Tag ging es fantastisch weiter. Zuerst in dem engen Tal mit scharfen Kurven. Als das Tal sich öffnete, machte sich der Mikumi Nationalpark breit. Erstaunlich, dass sie mich da durchfahren ließen.
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Hier konnte man schon mal ausrechnen, wie viel man zahlen muss, wenn man so manches Tier überfährt. Ich glaube, dass mich eher ein Löwe zur Strecke bringen würde, als ich das Tier.

Außer ein paar Antilopen und ein paar Paviane habe ich nichts gesehen. Die Steppenlandschaft war in dem Spätnachmittagslicht auch so wunderschön.

Die einzige Bedingung war, dass ich vor Sonnenuntergang wieder aus dem Park war. Das schaffte ich noch gut.

Massais scheinen der größte Stamm zu sein. Die Männer sind auch sehr leicht zu erkennen.
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Sie bieten ihr spezielles Barbecue an. Es ist irgendein Schaf oder eine Ziege. Nichts für mich.

An dem, was am Straßenrand verkauft wird, erkannte ich immer wieder, was in der Gegend angebaut wurde

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Hier war es zur Abwechslung mal nichts zu essen. Überall wucherten die riesigen Stängel der Sisalpflanzen

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Und so näherte ich mich immer mehr Dar-Es-Salaam. Der Großstadt konnte ich schnell wieder mit der Fähre entfliehen. Auf der anderen Seite des Hafens ist Kigamboni. Hier ging es wesentlich ruhiger zu und ich fand einen fantastischen Platz zum Zelten, direkt am Meer.

In den elf Tagen, in denen ich in Tansania war, hatte ich fast jegliches Wetter von starkem Regen bis hin zu strahlendem Sonnenschein. Zudem machte ich einige Höhenmeter, vom Meeresspiegel bis auf mehr als 2.000 Höhenmeter.

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Es ging aber weiter:
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Zurück zum Hafen und auf die Fähre nach Sansibar,
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Was mich auf der Gewürzinsel erwartete, erfahrt Ihr nächstes Mal.


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2 Gedanken zu “Tansania – Von der Grenze zu Malawi bis Dar Es Salaam

  • bernd herrmann

    hallo,
    von malawi nach tansania, bekommt man das visa für tansania an der grenze oder muss man es sich schon in deutschland besorgen ?
    mfg
    bernd

    • doroFleck Autor des Beitrags

      Hallo Bernd,

      Als ich dort war (2017), hat man es an der Grenze bei Ipinda bekommen. Als “gebranntes Kind” (Mali) habe ich es mir lieber vorher in Lilongwe besorgt. Bisher musste man es nicht im Heimatland besorgen. Wie lange seit ihr unterwegs? Man bekommt es sowieso maximal 3 Monate vorher.

      Viel Spass
      und viele Grüße aus Schweden,
      Dorothee